Bestattungsformen
Die Erdbestattung
Die Erdbestattung ist nach wie vor die „klassische“ Bestattungsform in Westeuropa. Sie erfolgt, eventuell nach einer offenen Aufbahrung, im Sarg auf einem Friedhof. Im Anschluss an die Trauerfeier gibt die Trauergemeinde dem Verstorbenen das letzte Geleit. Die Sargträger, zu denen in Kempen häufig Freunde, Nachbarn oder Vereinsmitglieder des Verstorbenen gehören dürfen, begleiten den Sarg zum Grab, wo dieser abgesenkt wird. Nach einer kurzen Ansprache des Pfarrers oder Trauerredners und einem stillen Gebet treten die Anwesenden nacheinander an die Grabstelle, um sich zu verabschieden. Beigaben von Blumen oder symbolische Erdbeigaben sind üblich. Wenn das Grab später vollständig mit Erde bedeckt ist, wird es mit einem Kreuz oder Grabstein versehen, Kränze, Gestecke und Blumen schmücken das Grab, Anpflanzungen sind möglich und erwünscht.
Die Feuerbestattung
Der Verstorbene wird in einem Sarg im Krematorium eingeäschert, nach der Kremation folgt die Trauerfeier und Urnenbeisetzung. In seltenen Fällen findet in Kempen zunächst eine Trauerfeier mit Sarg vor der Kremation statt. Der zeitliche Abstand zwischen Trauerfeier und der späteren Urnenbeisetzung kann die Abschiednahme emotional erschweren, da die symbolische Handlung unterbrochen wird. Der Verstorbene sollte zu Lebzeiten den Wunsch nach einer Einäscherung geäußert haben.
Die Seebestattung
Wenn eine besondere Verbindung des Verstorbenen zum Meer bestanden hat, darf eine wasserlösliche Urne im offenen Meer beigesetzt werden. Auch bei dieser Bestattungsform sollte der Verstorbene zu Lebzeiten den Wunsch danach geäußert bzw. dokumentiert haben. Wir vermitteln Seebestattungen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Reedereien. Auch eine Trauerfeier an Bord ist möglich. Die Angehörigen erhalten eine Seekarte mit den Koordinaten der Beisetzung.
Grabarten
Das Wahlgrab
Das Wahlgrab wird von den Angehörigen ausgewählt. Sie können die Grabstätte individuell gestalten (beispielsweise mit Gedenksteinen oder Kreuzen) und werden diese später pflegen. Es eignet sich besonders gut als Familiengrab. In der Regel erwirbt man ein Wahlgrab für einen festen Zeitraum, hier in Kempen sind dies 25 Jahre. Dieser Zeitraum kann auf Wunsch verlängert werden. Eine solche Grabstätte kann auch schon zu Lebzeiten ausgesucht und erworben werden.
Das Reihengrab
Die Grabstelle kann nicht frei ausgewählt werden. Es wird „der Reihe nach“ beigesetzt. In einem Reihengrab kann nur ein Verstorbener beigesetzt werden. Auf den meisten Friedhöfen kann die Ruhezeit nicht über den bestehenden Vertrag hinaus verlängert werden.
Das anonyme Reihengrab
Eine weitläufige Rasenfläche nimmt die Urne oder den Sarg des Verstorbenen auf. Der Grabplatz wird nicht gekennzeichnet, nur die Friedhofsverwaltung kennt die genaue Stelle. Die Trauerverarbeitung kann erschwert werden, da den Angehörigen ein räumlicher Bezugspunkt fehlt. Daher ist es sinnvoll, mit allen Familienmitgliedern über diese Problematik zu sprechen.
Das Natur-, Baum- und Waldgrab
Auf bestimmten Friedhöfen oder ausgewiesenen Wäldern können Urnen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt werden. Der natürliche Waldcharakter muss erhalten bleiben.
Eine weitere Form der Naturbestattung ist die Almwiesenbestattung. Hierbei wird entweder die Urne in einer Wiese beigesetzt oder aber die Asche frei auf der Almwiese verstreut. Da in Deutschland Bestattungszwang herrscht, findet dies zurzeit hauptsächlich in den Schweizer Bergen statt.